Wir hätten die Aktion auch im November oder Februar machen können.
Es war saukalt und immer wieder goss es in Strömen – kurz gesagt: Wir hatten Scheißwetter.
Nachts 7°, Tags 13-16° – und das Mitte August.
Hätten wir doch mal vorher in den 100-jährigen Kalender geschaut.
„Das SaturnJahr ist kalt und feucht, obwohl es auch ziemlich trockene Perioden gibt. Dennoch fallen große Regenmengen – besonders im August und den Herbst über, so dass insgesamt eine kalte und ungeschlachte Witterung vorherrscht.“ Quelle: http://kalender.rohrmann.com/cms/SaturnJahr
Unser Nachbar hat diesen August 181 Liter Niederschlag gemessen!
Aus meiner ursprünglichen Vorstellung a la „Ferien auf Saltkrokan“ wurde nichts.
Mir persönlich ging’s eher so…
Die letzten Wochen waren sehr kräftezehrend und entsprechend erschöpft war ich schon zu Beginn. Hinzu kam die Frustration, dass die Plattform nicht fertig und die Jurte nicht aufgebaut war. Überhaupt war ich mit den Vorbereitungen in Verzug.
Dass Sabine und Ilona die Vorbereitungen rund um Küche und Essen übernommen haben, hat Andrea (letztlich auch mich, denn sonst hätte ich dies irgendwie tun müssen) sehr entlastet, denn auch sie war die letzten Wochen in permanenter Anspannung.
Dennoch haben wir bei strömendem Regen begonnen.
Insgesamt waren wir sechs Erwachsene und drei Kinder.
Das Zelten viel ins Wasser – oder anders herum – es viel soviel Wasser, dass nix war mit Zelten!
Die Wohnmobilfraktion hat zwar tapfer durchgehalten, aber 10° wärmer hätte auch nicht geschadet.
Der Rest der Belegschaft hat im Haus geschlafen.
Und so ging es los.
Trotz des schlechten Wetters war die Stimmung gut. Wir haben viel gearbeitet. Meines erachtens zuviel.
Und dennoch wurden wir bei weitem nicht fertig. Unsere „low cost“ Aktionen haben den Nachteil, dass sehr viel Handarbeit notwendig ist. Fertig gesägte Balken sind schnell verarbeitet. Aber wenn die abgestorbene Eiche – die denn mal ein Pfosten werden soll – noch im Wald steht, sieht das schon anders aus.
Das gilt auch für das Mauern mit Bruchstein – jeden Stein hat man mindestens 5x in der Hand…
Unsere 3 Frauen – Sabine macht gerade das Bild – haben den ganzen Tag für die Feuerstelle benötigt…
…aber es sieht supertoll aus…
Eine neue – positive – Erfahrung für mich war, ich war mal nicht Bob Baumeister. Sondern er…

Bob nach der Ofeninspektion
Ich mußte mich nicht darum kümmern, wie was gemacht wird. Alle haben sich brav an Thomas gehalten. Und Thomas steht Bob in nix nach!!!
Mein Job war eher der von Buddel-, Mixi und co. – also die Nebenarbeiten. Damit war ich vollends ausgelastet.
So sind Freitag und Samstag vergangen und beim Sonntagsfrühstück meinte Bob Thomas:“Heute soll’s nicht regnen. Wollen wir nicht schnell die Jurte aufbauen?“. Und alle im Chor:“Ja…“, und ich: „Ähhm…die Plattform…?“.
Bis ich an diesem Tag das erste mal unten am Podest war, waren die Bretter schon vernagelt.
Letztlich ging dann alles ganz schnell – zu schnell für mein Gefühl.
Nach Monaten der Arbeit hat die Jurte dann – pop – in einer Stunde gestanden.
Ich konnte mich Anfangs gar nicht freuen und war – eigentlich grundlos – nur am knottern…
Offensichtlich habe ich mich beim Durchmesser der Plattform vermessen. Die Jurte besitzt nun eine Wandhöhe von 1,6 m und nicht wie im Keller 1,52m. Dadurch ist das Dach auch etwas steiler. Eine Türdachstange passt nicht mehr und ist komischerweise zu kurz!?
Und dann hat Thomas mir wärmstens empfohlen das Holz mit Leinöl einzulassen, und – pop – standen auf einmal zwei Dosen Leinöl nebst Terpentin vor mir. Die Jurte haben wir dann während unseres Zeltlagers gar nicht genutzt und das Leinöl konnte in Ruhe trocknen.
Mittlerweile freue ich mich sehr das die Jurte steht. Die Eingangstreppe ist auch fertig und ich habe nur noch ein paar kleine Optimierungen vor. Geschlafen habe ich noch nicht darin. Bisher hat es sich für mich noch nicht richtig angefühlt. Wahrscheinlich werde ich das Einweihungsritual abwarten, das mein Freund Dirk Ende September durchführen wird.
An dieser Stelle nochmal Danke an alle. Ohne Eure Hilfe würde die Jurte heute noch nicht stehen.
Es ist schon erstaunlich was eine so kleine Gruppe in so kurzer Zeit hin bekommt. Fritz hatte mit Sabine den Ofen gereinigt, alle beweglichen Teile gängig gemacht und die Herdplatte – die ich beim Transport kaputt gemacht habe – war auch schon geschweißt.
Tja, und dann mußte das gute Stück nach unten. Es hat sich schnell herausgestellt –> zu schwer zum Tragen.
Daher haben wir einen Holzschlitten unter den Ofen gebaut und – like an egyptian – den Ofen an den Aufstellort gezogen.
Ilona und Fritz haben Ihre Söhne angerufen und konnten somit weitere manpower aktivieren. Und, überraschenderweise ging der Transport dieses Ungetüms relativ einfach. Nur für das letzte Stück mußten wir Bretter unterlegen.
Mitte der Woche haben wir einen Tag pausiert und dies nutze ich für einen break…
LG Jurtenkurt