Da wir Hanglage haben und natürlich ein Holzboden gewünscht ist, muß also ein belastbarer Unterbau her.
Ich schätze das er maximal – statisch – zwischen ein und eineinhalb Tonnen tragen muß (z.B. 20 Personen a 70 kg).
Wenn die Leute hüpfen sieht die Belastung schon anders aus.
– kurze Physikexkursion –
Es hüpfen 20 Leute a 70 kg gleichzeitig 10 cm in die Höhe und beim aufkommen gehen Sie 5 cm in die Knie (Bremsweg). So ist die Kraft die wirkt F=m*g*h/s = 1400 kg * 9,81m/ss * 0,1 m / 0,05 m = 27468 Newton oder anders ausgedrückt – im Moment des gleichzeitigen Aufkommens auf dem Boden muß die Konstruktion kurzzeitig 2,75 Tonnen tragen.
Ergo: Das ganze muß recht stabil stabil sein und bei mehr als 10 Leuten darf nicht mehr gehüpft werden!
Da fängt es schon mit der Gründung an. Punktfundamente aus Beton sind billig, wetterfest und häßlich.
Also Holz…. kesseldruckimprägnierte Hölzer sind uncool und müßte ich kaufen.
Doch ich wäre nicht Jurtenkurt, wäre ich nicht auch Jäger und Sammler. Daher habe ich in den vergangenen Jahren halbwegs handliche Eichenstämmchen nicht ausschließlich in Brennholz verwandelt, sondern aufgehoben.
Was ich zunächst nicht entscheiden konnte war der Holzschutz:
A: ich habe da noch einen alten Kanister Xyladecor aus den 70er Jahren im Keller 😉
B: oder ich konserviere so wie Ötzi und seine Kollegen es damals gemacht haben – ich verkohle die erdberührenden Teile im Lagerfeuer – und in 5000 Jahren findet man Beweise das die Menschen Anfang des 21. Jahrhunderts in Westeuropa noch Pfahlbauten hatten…
C: ich mache nichts und warte ab wie lange es hält…
Eigentlich wollte ich mich in die Geschichtsbücher der in 5000 Jahren lebenden Archäologen einmogeln, doch das Wetter war nass, ich hatte kein trockenes Holz für’s Lagerfeuer und letztlich hat dann der Schweinehund gewonnen. Daher C.
Die Pfosten sind jetzt alle eingegraben/eingeschlagen und die Balken – der Länge nach halbierte, alte Baudielen – liegen im Kreuz.
Jetzt muß ich noch Querverstrebungen einziehen, damit das ganze zum Schluß wie ein Spinnennetz aussieht – und natürlich auch Querstreben zu den Pfosten, um zusätzliche Seitenstabilitat zu erhalten.
Da meine Jurte nur als Sommerjurte geplant ist, werde ich den Boden zunächst nicht dämmen.
Die Hobelbretter für den Bodenbelag werde ich kaufen müssen. Am liebsten wäre mir eine Konstruktion, bei der ich den Holzboden im Winter einlagern kann ohne jedesmal 250 Spaxschrauben rein oder raus zu drehen. Bisher habe ich aber noch keine wirklich gute Idee wie das gehen soll.
Es drängt auch etwas die Zeit. Im August ist unser Zeltlager und wir brauchen viele Materialien.
Als da wären:
Holzbretter und -balken, 1 t Lehm, 1 t Sand, 300-400 rote oder gelbe Ziegelsteine, ein altes Doppelwaschbecken aus Keramik oder Steinzeug, einen Kühlschrank, einen alten hochhängenden Klokasten mit Kette etc. etc.
Einen Ofen haben wir – besser gesagt Andrea – bereits gefunden und für 30 € gekauft.

An der linken Ecke ist der Baum zwischen Reeling und Ofenplatte durchgewachsen
Ich vermute, das wir nur noch die Herdplatte und evtl. die Türen verwenden können. Aber vielleicht ist auch ein Wunder möglich und unser Freund Thomas kann das schöne Stück wiederbeleben.
Auch 50 Ziegelsteine konnten wir bereits aus diversem Bauschutt auflesen… aber falls noch jemand Ziegelsteine oder andere gesuchte Dinge hat und nicht mehr braucht, immer her damit!
LG Jurtenkurt