Mit Beginn des Frühjahres ging es eigentlich sofort los. Bodenarbeiten waren angesagt! Abwasser-, Strom- und Wasserleitung mußten verlegt werden. Rund 30 m oneway. Wasser und Abwasser haben verschiedene Wege – das ganze also 2x = 60 m.
Außerdem waren in der Küche noch viele Arbeiten zu erledigen.
Der Anschluß der Versorgungsleitungen für die Küche war ein echter Quantensprung. Da die Küchenzeile noch keine Arbeitsplatte hatte und Wasser- zwar verlegt aber nicht angeschlossen war, habe ich hurtig neben der Küche eine kleine Wasserentnahmestelle gebaut.
Der „Wasserhahn“ besteht aus einem Eckventil mit Eigenbaueichenknauf und Weichkupferrohr, welches ich von hinten in einen geschälten Eichenast eingelassen habe. Das „Waschbecken“ lag bei uns so rum. Um den Stein die 30 m an Ort und Stelle zu schaffen habe ich einen halben Tag mit Hebeln, Rollen und Flaschenzug jongliert. Das gute Stück ist aus Granit und wiegt vermutlich 4-500 kg. Ein Bagger hätte 10 min. gebraucht – aber ich mache gerne Physikunterricht im Freien. Es dauert zwar lange, doch es kostet nix, ich kann es meist alleine machen und richte dabei kaum Flurschaden an, denn nach dem Besuch von einem Bagger sieht der Garten meist verändert aus.
Wie sich während der Arbeitswoche herausstellte war die Nutzung von Toilette und Dusche im Keller ein no go. Andrea hatte im letzten Jahr zwar schon die Bretter für das Außenklo vorbereitet, zum Aufbau kam es jedoch nicht. Also wurde dies im Frühjahr nachgeholt.
Um eine bessere Plumpsklooptik zu erzielen wurde der Spülkasten auf die Rückseite des Häuschens montiert. Durch ein paar kleine Änderungen an der Mechanik, hat der Nutzer nun die Möglichkeit durch ziehen einer Reissleine, die nichtresorbierbaren Inhaltsstoffe seiner Nahrung in die Kläranlage zu befördern.

„Und ich sage euch, wahrlich, es ist herrlich bei Sonnenschein mit offener Tür auf dem Pott zu hocken, Vögel und Insekten zu beobachten und in die Ferne zu Blicken…“ (Jurtenkurt 5/Kap. 23)
Der Boden besteht aus kurzen Holzstämmen, die mit Gehwegplatten eingefaßt sind. So konnte ich ohne Betonfundament die Keramik fest im Boden verschrauben, damit König oder Königin nicht vom Thron kippen.
Die Hygieneanforderungen zivilisierter Menschen erfordern auch im hintersten Odenwald den Einsatz zeitgemäßer Technologie. Und so habe ich anschließend flux noch ein Handwaschbecken installiert.
Im Laufe der Zeit gab es dann noch den einen oder anderen Arbeitseinsatz. Ich habe den Überblick verloren. Und wie immer gibt`s keine Fotos. Doch die Küche war jetzt eigentlich fertig.
O.k. ein paar Bodenplatten müssen noch verlegt werden, ähh und die Verkleidung für den Vorratsschrank fehlt auch noch, ´ne Sitzbank war angedacht, Regale… Wie gesagt, die Küche war fertig, die Jurte stand auch und so haben wir am 1. August das Einweihungsfest von Jurte, Küche und Klo gefeiert.
Aber hierüber schreibe ich einen separaten Beitrag – und dafür muß ich erstmal von unseren Gästen die Bilder einsammeln 😉
Bis dahin
LG Jurtenkurt