sieht es schon aus!

Das Innenzelt ist zu 98 % fertig.
Das nähen ging auch diesmal relativ fix. Ein Abend zuschneiden, zwei oder drei Abende nähen.

Wesentlich aufwendiger war das vorbereiten des Stoffes. Dieser mußte zunächst bei 60 – 95° gewaschen werden.
Da 25 qm Stoff nicht auf einmal in unsere Waschmaschine passen, habe ich ihn in 12 Bahnen a 1,8 m geteilt. Das war easy, da ich Ihn problemlos reißen konnte. Laut Hersteller geht der Stoff beim waschen 7-10% ein.

Also habe ich – erstmals seit rund 20 Jahren aus eigenem Antrieb! – die Waschmaschine angeworfen.
Kochwäscheprogramm bei 60° und los ging’s.
Es war zwar ökologisch nicht korrekt – aber ich habe dann auch noch den Trockner genutzt, da ich nicht wußte wohin mit der ganzen nassen „Wäsche“.

Und dann kam der blödste Teil der Vorbereitungen. Das Bügeln.
Der Stoff war sowas von zickig! Ich habe bestimmt für jedes Teil eine halbe Stunde benötigt – das hört sich nicht lange an aber es waren 12 Bahnen – und dann ist unser Bügelbrett auch noch so niedrig! Ätzend!
Aber auch das war nach zwei Abenden glücklicherweise vorbei.

Jetzt konnte ich endlich wieder anfangen zu nähen. Also Stoffbahnen auslegen, messen und… Schock schwere Not –> zu kurz!
11 Bahnen a 2 m hätte ich reißen müssen 🙁
1,8 m hätte nach dem Waschen rauskommen sollen und nicht wie jetzt 1,55 m.
Überflüssigerweise ist der Stoff auch nicht 7-10 sondern 15% eingegangen. Und nun?

Was steht in jedem Hotelzimmer auf jedem Fluchtplan – ich glaube sogar als erster Punkt:
Ruhe bewahren – einer der einfachsten Übungen wenn man in Panik ist! Man muß nur völlig entspannt den grünweißen Fluchtpfeilen ins Freie folgen. Daher habe ich an diesem Abend erstmal Schluß gemacht!

Neuer Tag, neues Glück 🙂
Nach dem Motto: Augen zu und durch, habe ich erstmal die Bahnen wie geplant aneinander genäht. Bei 12 Bahnen a 1,15 m breite ergab dies eine ordentliche Stoffwurst, die ich immer hin und her schieben mußte –> deshalb Bock und Brett.
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Anprobieren…
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…geht doch.
Da ich Dach und Wand des Innenzeltes nicht miteinander vernähen wollte (die ganze Sache aber zu kurz ist, es muß ja irgendwie hängen), habe ich mir wieder mal eine Schablone gefertigt und aus den Stoffresten des IKEA-Vorhangs Kreissegmente geschnitten.
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Der aufmerksame Betrachter wird feststellen, das ich Bock und Brett zwischenzeitlich durch einen 3-teiligen Tapeziertisch ersetzt habe. Damit die Tische sich nicht verschieben wurde alles mit Textilklebeband abgeklebt.
Der Nähmaschinentisch ist nun quasi „eingebaut“.

Als nächstes wurden dann die Kreissegmente aneinander genäht.
Die Tischkonstruktion hat sich bewährt, da die Stoffmenge doch schon recht unhandlich ist. Vom Aufrollen des Stoffes bin ich abgekommen, da ich ihn ansonsten immer wieder hätte auf „linksrollen“ müssen. Statt dessen habe ich ihn im zickzack gelegt. Das ist wesentlich einfacher, da – wenn ich einmal die gesamten 12,3 m Umfang genäht habe – ich das „Stoffpaket“ nur umdrehen muß und ohne „Wickelei“ wieder von vorne anfangen kann.

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Durch die angenähten Kreissegmente „verjüngt“ sich die Bahn in Richtung Krone. Somit hängt die komplette Jurtenwand ohne eine weitere Befestigung.
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Den Türrahmen muß ich an den oberen Ecken noch abrunden und die Stoffbahn am Rahmenanschlag noch abnähen. An den beiden oberen Enden der Kreissegmente meiner Jurtenwand werden dann noch Schnüre angenäht, so dass ich diese über der Tür verknoten kann. Durch den engeren oberen Radius kann dann die Stoffbahn der Jurtenwand nicht nach unten rutschen. Diese Konstruktion habe ich übrigens bei einer mongolischen Jurte auf youtube gesehen. Genial oder?

Da ich es nicht abwarten konnte habe ich auch gleich schon mal zwei Eisenringe am Türrahmen befestigt.
Die Eisenringe habe ich von einer alten Kinderschaukel. Jetzt brauche ich noch vier Ringe bzw. zwei alte Schaukeln.
Keine Angst liebe Kinder – ich schleiche jetzt nicht nachts durch Gärten oder über Spielplätze….
Ich bin aber echt zu geizig neue Ringe zu kaufen, da vermutlich hunderte, gar tausende alter Schaukeln täglich weggeworfen werden. Es geht mir weniger um die 4 oder 5 € für die Ringe, sonder eher um das Prinzip der Wiederverwendung. Mal sehen ob ich noch welche finde.

Mein gehäkeltes Seil ist auch schon angebracht… und zu kurz!
Da muß ich wohl nochmal die Häkelnadel schwingen 🙂
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In Bälde werde ich den wasserdichten Baumwollstoff für die Außenhülle bestellen. Parallel dazu muß ich mich um die Seile kümmern…
Mal sehen wie meine improvisierte Reeperbahn dann aussieht!

Bis bald,

LG Jurtenkurt