Über den Winter hatte ich die vorhandene Bodenplatte mit einer dicken Teichfolie abgedeckt. Das Holz war also zumindest von oben trocken. Dennoch hatte ich Schiss die Folie zu entfernen, denn Wochenlang lag Schnee auf der Plattform. Und da ich alles so schön waagerecht gebaut hatte, lief das Wasser nur schlecht von der Plattform ab.
Wie ich den neuen Jurtenboden machen sollte wußte ich immer noch nicht. Und wie das halt so ist, habe ich mit 2 Schreinern gesprochen und hatte dann 3 Meinungen.
Letztlich habe ich dann in der Schweiz angerufen und Andrea mein Leid geklagt. Um es kurz zu machen – ich habe nach dem Telefonat zwei Tafeln 3-lagiges Fichtenleimholz bestellt. Die Platten sind super handlich 🙂 2,05×5,05 m und 130 kg je Tafel. Kein Wunder das viele Schreiner Schulter und/oder Rückenprobleme haben.
Zum Glück war das Wetter schön und so habe ich die Tafeln im Hof in 8 tragbare Tortenstücke geschnitten.
Das ich zuvor mittels CAD-Zeichnung ein „Schnittmuster“ gezeichnet habe versteht sich.
Und so konnte ich dann alles in den Keller transportieren und weiter bearbeiten
Auf die Unterseite der Kuchenstücke habe ich Dachlatten geschraubt/verleimt, damit der Boden unterlüftet ist. Die Dachlatte am Rand steht zur Hälfte über und dient als Auflage für das nächste Stück. Damit alles beim nächsten Mal wieder genau so zusammen passt und sich während der Nutzung der Boden nicht verschiebt, dienen Holzdübel als Steckverbindung. Ich hoffe man sieht es auf den Bildern.
In die Mitte wurde noch ein 8-Eck eingeposselt und dann sah alles schon ganz gut aus.
Noch schnell mit dem Zirkel ein Kreis gezogen…
… die Rundung aussägt und die Oberseite gestrichen – fertig. Ah- nicht ganz… das Kuchenstück auf dem die Jurtentür steht habe ich erst zugeschnitten nach dem die Jurte schon stand.
Es konnte also los gehen. Dem erneuten Aufbau der Jurte stand nichts mehr im Wege.
So habe ich dann am 1.Juli mit meinem Freund Uli alias Joff Geldblum die Jurte aufgebaut.
Da die Jurte an unserer Quelle in sumpfigem Gelände steht, war natürlich eine Terrase erforderlich um Tisch und Stühle stellen zu können. Wer will schon bei schönen Wetter in der Jurte hocken. Die Unterkonstruktion besteht wie gehabt aus geschälten und geschliffenen Eichentotholzstämmen.
Mittlerweile hat die Terrasse auch ein Geländer, damit bei „Hoppe, hoppe Reiter“ keiner im Sumpf landet. Durch den kleinen Steg über unsėr Quellbächlein und das hohe Schilf hat die Plattform etwas von einem Bootsanlegesteg.
Zurück zum Aufbau. Ich hatte zwar die Terrasse gebaut aber bis dato noch keinen Blick unter die Teichfolie gewagt. Meine Vogelstraußpolitik hatte nun ein Ende. Also Augen zu und einen vorsichtigen Blick unter die Teichfolie gewagt… Uff…alles wunderbar trocken – kein Schimmel! 🙂 Der neue Boden konnte auf der vorhandenen Konstruktion ausgelegt werden.
Damit das Scherengitter nicht über die Kante rutscht, habe ich diesmal nicht Sperrholz sondern 3 mm PVC-Platten aus meinem Fundus verwendet.
Der Aufbau der Jurte ging dann wieder recht flux. Tür und Scherengitter aufstellen, Dachstangen bereit stellen.
… die Krone aufsetzen…
… fertig.
Das Innenzelt hatte ich erstmal nicht aufgelegt. Ich wollte abwarten ob die Zeltplane auch wirklich dicht ist. Sie ist es nicht! Das der Stoff nicht dicht ist, ist eine Sache. Aber das ich auf wirklich freundliche Fragen zur Produktqualität vom Händler keine Antwort erhalten habe, hat mich sehr verärgert. segeltuch-shop.de kann ich daher nicht weiter empfehlen.
Mittlerweile habe ich den Stoff mit Apredur imprägniert. Die Dispersion habe ich mit einer Unkrautspritze aufgetragen. Bei Starkregen tropft es noch an zwei Stellen durch die Nähte. Hier werde ich mit Nahtversiegelung nochmal nacharbeiten müssen.
Die Jurte ist jetzt eingerichtet…
… und die letzten drei Wochen habe ich darin geschlafen. Einen recht hochwertigen Lattenrost hat Andrea für 1,50 € bei ebay ersteigert. Jetzt fehlt noch ein Bettrahmen. Vielleicht finden wir bei ebay was hübsches oder ich baue selbst ein Bett. Mal sehen…
Bis bald,
LG Jurtenkurt