2021 wird es eine Waldwerkstatt geben. Das arbeiten mit Holz und Dingen aus der Umgebung in mitten herrlicher Natur hinterlässt in mir immer ein Gefühl der Zufriedenheit. Dieses Gefühl möchte ich mit euch teilen.

Ich habe deshalb angefangen unter freiem Himmel eine Waldwerkstatt einzurichten. Ein 6 m Baumstamm dient als Werkbock. Zwei Schindelbänke und eine Wipp-Drechsel habe ich diesen Winter schon mal vorab gefertigt, damit es nach dem Lockdown losgehen kann. 

Die Werkstatt wird keinen Strom haben. Und das ist gut so! Akkubohrer oder auch die Kettensäge werden hier und da mal zum Einsatz kommen, doch im wesentlichen werden wir mit Hand und Herz wunderschöne Dinge erschaffen.

Mit meinem Haka-Lehrer Fabian Strumpf plane ich einen Workshop „Haka & Speer“.

Der Speer ist sicherlich einer der ältesten Waffen der Menscheit. Es ist ein gutes Gefühl einen Speer in den Händen zu halten. Er gewährt einen gewissen Schutz und somit Sicherheit und vermittelt Stärke. Hunderttausende, wahrscheinlich Millionen unserer Ahnen haben einen Speer gefertigt – als Mann, nicht als Kind. Diese Arbeit war für mich ein verbindendes Element zu meinen ureigenen Wurzeln. Ich empfand eine tiefe Verbundenheit zu all den Menschen, denen ich mein Sein verdanke. In ihrem Gedenken entstand dieser Speer. So wurde aus einem Stück Holz, ein für mich heiliger Gegenstand. In der Waldwerkstatt habt ihr die Möglichkeit euren Speer der Ahnen anzufertigen. In Verbindung mit dem Krafttanz Haka wird es sicherlich ein entsprechend kraftvolles Wochenende.

 Das ist ein Schwirrholz oder bullroarer wie er im engl. Sprachraum genannt wird. Bei meinem letzten Haka-Workshop im September hat Toroa Aperahama am Anfang und am Ende des Workshops im Zuge eines kleinen Rituals ein Schwirrholz verwendet um eine Verbindung zur Welt unserer Ahnen zu schaffen.

Schwirrhölzer hat man bei Ausgrabungen auf (fast) allen Kontinenten gefunden. Funde in Deutschland bei Fohrde an der Havel wurden mit 10.000 bis 14.000 v. Chr. datiert.

Schwirrhölzer sind also auch ein Teil unserer Kulturgeschichte. Und natürlich mußte ich ein Schwirrholz nachbauen. Einfach so – aus dem Bauch heraus. Ist ja nicht sehr schwierig. Und wie hat sich wohl einer meiner Vorfahren gefühlt als er das erste mal ein Schwirrholz verwendet hat? Vermutlich nicht viel anders als ich mich dabei gefühlt habe – ein wenig aufgeregt und ein wenig unbeholfen…

Der tiefe Ton und die unglaubliche Rotationsgeschwindigkeit des Holzes, die man durch die eigene Kraft etwas „steuern“ kann, wirken auch in den eigenen Körper hinein. Man fühlt den schwirrenden Ton, den man durch kraftvolleres Schleudern verstärken kann. Einen Ton den man nicht nur hört und fühlt sondern auch unweigerlich denkt: „Wenn jetzt die Schnur reisst…“ und das war vor tausenden von Jahren sicher nicht anders… 😉

 

 

Auf der Suche nach, was man so alles aus Holz machen kann bzw. was haben unsere Vorfahren so alles aus Holz gemacht – und natürlich im Angesicht der jetzigen Lage – kam ich an Masken irgendwie nicht vorbei.

YouTube ist ja eine wahre Fundgrube an Inspiration. Gleichzeitig kann man ganz schön Kleinheitsgefühle bekommen, wenn man sieht was manche Menschen so drauf haben. Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Das Zauberwort heißt „machen„!

„Machen ist wie wollen, nur krasser“ – habe ich irgendwo im Netz gelesen. Also habe ich mal krass angefangen eine Maske zu schnitzen. Bin fünf mal zum Spiegel gerannt um zu schauen wie ich überhaupt aussehe – und dann war sie auch schon fertig. Meine erste Maske.

Entschlossenheit habe ich sie getauft… 

Dies sind nur einige Dinge die ich im Laufe der Zeit in meiner Waldwerkstatt mit euch anfertigen möchte. Und natürlich auch Jurten!

Lockdown, Kontaktbeschränkung, Beherbergungsverbot – wann das alles wohl aufgehoben wird? Ich vermute nicht vor Ostern! Vielleicht sogar erst im Mai. Oder doch erst wenn alle geimpft sind? Und wenn sich nicht genug impfen lassen wollen? Es kann ja nicht ewig alles geschlossen bleiben. Fragen über Fragen…

Einen neuen Buchungskalender habe ich vor wenigen Tagen eingestellt. So könnt ihr sehen wann was noch frei ist und was es kostet. Gemäß meinem Bauchgefühl habe ich ab 1. Mai das Buchungsfenster zunächst nur für die kleine Jurte geöffnet.

 

Gehabt euch wohl und bleibt gesund,

LG Jurtenkurt